02 Fischwissen: Der Hecht
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Der Hecht – Der Räuber unserer Gewässer
Der Hecht (Esox lucius) ist eine der faszinierendsten und gefürchtetsten Fischarten in unseren Süßgewässern. Mit seinem torpedoförmigen Körper, dem flachen Schädel und dem mit spitzen Zähnen bestückten Maul gehört er zu den Spitzenräubern in Seen, Flüssen und Kanälen – und ist bei Anglern weltweit äußerst beliebt.
Artenvielfalt
Weltweit gibt es insgesamt 7 bekannte Hechtarten, wobei der nördliche Hecht (Esox lucius) der am weitesten verbreitete ist. Weitere Arten wie der Musky (Muskellunge, Esox masquinongy) kommen vor allem in Nordamerika vor, sind aber bei uns in Europa kaum anzutreffen.
Verbreitung
Der Hecht ist ein echter Kosmopolit unter den Raubfischen: Er kommt in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordamerikas vor. Besonders wohl fühlt er sich in klaren, pflanzenreichen Gewässern mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten. Ob in flachen Tümpeln oder tiefen Seen – der Hecht ist äußerst anpassungsfähig.
Größe und Gewicht
Ein erwachsener Hecht kann erstaunliche Ausmaße erreichen:
- Länge: Durchschnittlich zwischen 50 und 90 cm (ca. 20–35 Inch), in Ausnahmefällen über 130 cm (über 51 Inch).
- Gewicht: Meist zwischen 2 und 10 kg (4,4–22 lbs), mit Ausnahmefischen jenseits der 20-kg-Marke (44 lbs).
Der bisher offiziell größte gefangene Hecht wog über 25 kg (55 lbs) und wurde in Deutschland aus dem Bodensee gemeldet – ein echter Rekordjäger!
Die Jagd nach dem Räuber – So angelt man auf Hecht
Das Angeln auf Hecht ist spannend, dynamisch und oft unvorhersehbar. Zu den gängigen Methoden zählen:
- Spinnfischen mit Gummifischen, Wobblern oder Spinnern.
- Ansitzangeln mit totem Köderfisch.
- Fliegenfischen mit speziellen Streamern – eher für erfahrene Angler.
Wichtig: In vielen Gewässern ist der Einsatz von Stahl- oder Titanvorfächern Pflicht, um Schnurbrüche durch die scharfen Hechtzähne zu verhindern.
Rekorde und Kuriositäten
- Hechte können mitunter Beutetiere jagen, die bis zu einem Drittel ihrer eigenen Körpergröße haben – darunter auch junge Wasservögel.
- In flachen, warmen Gewässern kann der Hecht einen regelrechten „Turbo“ einlegen: Kurze Sprintgeschwindigkeiten von über 50 km/h sind dokumentiert.
- Es gibt Berichte von Kannibalismus – größere Hechte fressen gelegentlich ihre Artgenossen.
- Ein kurioser Fund aus Skandinavien: Ein Hecht wurde mit einem kompletten Maul voller Zähne eines Artgenossen entdeckt – beide Tiere hatten sich offenbar gegenseitig verschluckt und dabei getötet.
Fazit
Der Hecht ist nicht nur ein faszinierender Räuber mit beeindruckender Jagdtechnik, sondern auch ein Traumfisch vieler Angler. Ob beim lautlosen Anschleichen im Schilf oder beim explosiven Biss mitten im Freiwasser – der Hecht sorgt für Nervenkitzel und bleibt ein ewiger Klassiker am Haken.