03 Produktreview: McPerch Shad von Abu Garcia
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McPerch Shad – Barschmagnet mit Charakter
Wenn es ums gezielte Barschangeln geht, führt bei mir kaum ein Weg am McPerch Shad von Abu Garcia vorbei. In meiner Box liegt er immer doppelt bereit – einmal mit Paddletail, einmal mit Curltail. Warum? Weil er so verdammt vielseitig ist. Und weil er einfach fängt.
Der McPerch ist mit 9 cm Länge genau im Sweet Spot für große Barsche – nicht zu groß, um sie abzuschrecken, aber groß genug, um auch mal einen ordentlichen Hecht als Beifang mitzunehmen. Und das passiert tatsächlich öfter, als man denkt. Deshalb: Immer mit hechtsicherem Vorfach fischen! Titan oder Fluorocarbon mit entsprechender Tragkraft ist Pflicht – denn wer einmal erlebt hat, wie ein meterhechtiger Gast den McPerch einsaugt, weiß, was auf dem Spiel steht.
Zwei Schwänze, zwei Charaktere – Paddletail vs. Curltail
Was den McPerch so besonders macht, ist die Kombination zweier Varianten, die jeweils ihren ganz eigenen Laufstil mitbringen.
Auf der linken Seite: Der Paddletail. Das typische „Schaufelschwanz“-Design sorgt für ein flankendes, druckvolles Laufverhalten, das sofort Aufmerksamkeit erzeugt. Ich fische ihn gerne etwas zügiger – entweder beim klassischen Jiggen über den Grund, beim langsamen Leiern entlang von Kanten, oder auch beim Schleifen in tieferen Bereichen, besonders im Spätsommer. Wenn die Barsche aktiv sind, gibt es kaum einen besseren Köder.
Rechts daneben liegt für mich fast schon der Geheimtipp: die Curltail-Variante. Hier dreht sich alles um weiche, lebendige Bewegungen, die sich auch bei langsamster Führung noch natürlich durch das Wasser ziehen. Gerade in kälteren Monaten oder bei inaktiven Fischen kommt der Curltail voll zur Geltung. Sein wellenförmiger Lauf bleibt präsent, auch wenn man den Köder fast stehen lässt. Ideal für zögerliche Bisse.
Farbpalette mit Verstand – Für jede Situation das Richtige
Abu Garcia hat beim McPerch Shad auch bei den Farben ganze Arbeit geleistet. In meiner Box finden sich:
- Motoröl – einer meiner All-Time-Favorites, besonders bei leichtem Sonnenlicht oder in leicht eingetrübtem Wasser. Unauffällig, aber hoch effektiv.
- Zwei helle Köder – ideal für klare Tage und klares Wasser. Ich setze sie ein, wenn Barsche oberflächennah jagen.
- Ein klarer Köder – super für stark befischte Gewässer, wenn alles andere schon gesehen wurde.
- Schwarz-Fluo – ein Reizköder bei starker Trübung oder in der Dämmerung. Wird oft gnadenlos genommen.
- Firetiger – Klassiker unter den Reizfarben. Aggressiv, auffällig – und gerade dann effektiv, wenn die Barsche in Stimmung sind oder sich gegenseitig zu schnellen Reaktionen provozieren.
Ich liebe es, mit Farben zu spielen. Gerade beim Barschangeln sind Nuancen entscheidend. Oft bringt ein schneller Wechsel zwischen Motoröl und Firetiger den entscheidenden Fisch – oder offenbart, dass an diesem Tag eher gedeckte Farben gefragt sind.
Führungstechniken – Der McPerch kann alles
Was den McPerch Shad für mich zum Allrounder macht, ist seine Anpassungsfähigkeit. Du kannst ihn klassisch jiggen, also in kurzen, präzisen Sprüngen über Grund tanzen lassen – dabei punktet vor allem der Paddletail mit seinem druckvollen Spiel. Oder du leierst ihn einfach langsam über das Mittelwasser, zum Beispiel über Krautfeldern oder vor Schilfkanten – eine Methode, bei der beide Varianten funktionieren.
Noch besser: Schleifen. Gerade im Spätsommer oder Herbst, wenn Barsche in kleinen Trupps im tieferen Wasser stehen, kannst du mit der Curltail-Variante im Zeitlupentempo arbeiten – und trotzdem Bewegung im Köder halten. Das ist selten bei Gummis, aber hier funktioniert es einwandfrei.
Egal welche Methode du wählst – wichtig ist, dass du flexibel bleibst. Der McPerch belohnt Experimentierfreude.
Hecht als Beifang – Schön, aber tückisch
Ich erwähnte es schon: Bei 9 cm Länge und kräftigem Lauf passiert es regelmäßig, dass sich ein Hecht einmischt. Das kann ein Bonus sein – oder ein teurer Verlust. Deshalb mein Rat: Immer ein hechtsicheres Vorfach fischen, auch wenn du auf Barsch gehst. Es lohnt sich, gerade wenn du in gemischten Gewässern unterwegs bist.
Ich habe auf den McPerch schon Hechte bis knapp einen Meter gefangen – mit exakt der gleichen Montage, die eigentlich auf Barsch ausgerichtet war. Das ist der Moment, wo man froh ist, wenn man vorbereitet war.
Mein Fazit – Ein Barschköder, der bleibt
Ich habe viele Gummis probiert. Von günstig bis teuer, von ultrarealistisch bis stylisch grell. Doch der McPerch Shad von Abu Garcia ist für mich ein Köder, der bleibt. Weil er zuverlässig funktioniert, weil er vielseitig einsetzbar ist, und weil er einfach Spaß macht. Ob am Jigkopf, als Trailer oder beim Schleifen – dieser Köder passt sich an. Und bringt Fisch.
Wenn du noch keinen McPerch in deiner Box hast, wird’s Zeit. Und wenn du ihn schon kennst, dann weißt du sowieso, warum ich so überzeugt bin.